Im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms Soziale Stadt Heckinghausen soll die Spielfläche Gustav-Müller-Anlage neu gestaltet werden. Durch den Umbau der Anlage soll ein Platz geschaffen werden, der alle Altersgruppen anspricht, insbesondere Jugendliche und Senioren. Die Umbaumaßnahme soll durch die Mittel aus dem Programm Soziale Stadt mit rund 220.000 € finanziert werden. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und somit die Anlage zu beleben. Um eine bedarfsgerechte Planung an den Wünschen und Bedarfen der Zielgruppe von Jugendlichen und Senioren zu gewährleisten, wurde vorab ein Beteiligungsverfahren durchgeführt, dass durch den Verfügungsfonds Heckinghausen finanziert wurde.
In der ersten Woche der Osterferien lud der Stadtteiltreff Heckinghausen unter Leitung von Linda Klug zum Beteiligungsverfahren Gustav-Müller-Anlage ein. 15 Teilnehmende nahmen an den vier Workshoptagen teil und brachten ihre Ideen, Wünsche und Bedürfnisse in die Planung mit ein.
Der erste Workshoptag stand unter dem Motto kennenlernen. Die Teilnehmenden lernten sich untereinander kennen, besuchten die Gustav-Müller-Anlage und sammelten Eindrücke. Mittags kehrte die Gruppe im Café Johannis der evangelischen Kirchengemeinde Heckinghausen ein, wo sie an allen Workshoptagen ein leckeres Mittagessen bekam. Nachmittags wurden unter der Leitung von Linda Klug und Marianne Krautmacher (Sozialplanung der Stadt Wuppertal) in Kleingruppen die Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen und Senioren herausgearbeitet. Die Jugendlichen legten besonderen Wert darauf, sich zurückziehen zu können und zu „chillen“ ohne andere Nutzergruppen der Anlage zu stören. Die Senioren wünschten sich u.A. Sitzgruppen, die zur Kommunikation einladen und eine Bouleanlage. Deutlich wurde bereits am ersten Tag, dass beide Gruppen eine hohe Bereitschaft aufzeigten auf die jeweils andere Gruppe einzugehen, was alle Beteiligte erfreute.
Der zweite Workshoptag begann mit einem Ausflug in den Nordpark. Hierbei konnten die Jugendlichen und Senioren mit sichtlich viel Freude einige Outdoor-Fitnessgeräte testen.
Nachmittags machten sich die Teilnehmenden mit Unterstützung des Architekturstudenten Guiseppe Guadagnano an die Gestaltung von Platzmodellen. Hierbei entwickelte sich direkt ein guter Austausch zwischen den Jugendlichen und Senioren, sodass diese gemeinsam an den Modellen arbeiteten. „Basteln kann ich nicht so gut, aber mit Sofian (Jugendlicher des Stadtteiltreffs) habe ich einen guten Partner für die Erstellung des Platzmodells gefunden“ so Manfred Schneider, Mitglied der ZWAR-Gruppe Heckinghausen.
Nachdem alle Teilnehmenden bereits eine Vorstellung hatten, wie die „neue“ Gustav-Müller-Anlage nach dem Umbau aussehen soll, wurde am dritten Workshoptag das Ressort Grünflächen und Forsten besucht. Der zuständige Landschaftsarchitekt Oshtoud Daghighian beantwortete alle Fragen der Teilnehmenden und versprach nach Sichtung der Ergebnisse des Beteiligungsverfahrens alle nochmal ins Rathaus Barmen einzuladen, um über seinen Entwurf zu diskutieren. Karin Ruhoff, Mitglied der ZWAR-Gruppe Heckinghausen, betonte in diesem Zusammenhang: „Ich finde es toll, dass die Stadt Wuppertal uns als Bürgern die Möglichkeit gibt, so einen Platz mitzugestalten. Das ist eine große Chance für uns alle.“
Am letzten Workshoptag lud der Stadtteiltreff Heckinghausen zur Präsentation des Beteiligungsverfahrens ein. Halima, eine Jugendliche des Stadtteiltreffs, begrüßte mit Unterstützung von Christof Oliveri, Leiter des Stadtteiltreffs und der Projektverantwortlichen Linda Klug die Anwesenden. Rund 40 Personen lauschten interessiert den Erklärungen der Teilnehmenden und bewunderten die Platzmodelle. „ Ich freue mich, dass der Austausch zwischen den Generationen so gut funktioniert hat“, so Linda Klug. Die Teilnehmenden waren ebenfalls begeistert von den Workshoptagen, sodass diese hoffen, bald wieder an der Gestaltung ihres Quartiers beteiligt zu werden.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden, Beteiligten und dem Team des Stadtteiltreffs Heckinghausen für die gelungene Durchführung des Verfügungsfondsprojekts „Beteiligungsverfahren Gustav-Müller-Anlage“.